From the Trenches - Digital Transformation

Von vorderster Front: 8 Gründe, warum die digitale Transformation scheitert

Es gibt einige Hauptgründe und Erklärungen dafür, wieso Unternehmen häufig daran scheitern. Deshalb habe ich folgende Liste zusammengestellt, die Ihnen den Weg zum Erfolg ebnen soll.

Unternehmen investieren Millionen in die digitale Transformation, scheitern dann aber kläglich, denn: Beim Versuch, große Herausforderungen zu bewältigen, machen Unternehmen immer und immer wieder die gleichen Fehler. Aus meiner Sicht als Principal Engineer gibt es einige Hauptgründe und Erklärungen dafür. Deshalb habe ich folgenden Liste zusammengestellt, die Ihnen den Weg zum Erfolg ebnen soll.

Beim Versuch, große Herausforderungen zu bewältigen, machen Unternehmen immer und immer wieder die gleichen Fehler.

Grund Nr. 1: Fehlende Akzeptanz & Unterstützung

Das Vermeiden von Misserfolgen erfordert Veränderungen sowohl auf unternehmerischer als auch auf technologischer Ebene. Unternehmen geben Millionen dafür aus, Berater zu engagieren, die sie im Rahmen der digitalen Transformation unterstützen sollen. Diese Änderung werden im Anschluss allerdings nie vollständig umgesetzt, weshalb die Bemühungen in den meisten Fällen im Sand verlaufen. Oftmals ist die Kommunikation mangelhaft oder die Akzeptanz seitens der Geschäftsführung fehlt. Diese beiden Aspekte sind oft ausschlaggebend dafür, dass ein Unternehmen scheitert.

Lösung: Stellen Sie sicher, dass das Vorhaben seitens der Geschäftsführung auf Akzeptanz stößt. Personen auf der Führungsebene müssen Veränderungen sponsern und bewerben, sodass sie auch tatsächlich im gesamten Unternehmen greifen.

Grund Nr. 2: Ein zu konservativer Ansatz

Legacy-Prozesse, die auf veraltete Infrastruktur ausgerichtet sind, bestehen immer noch und verursachen Probleme. Ich sehe häufig, dass sich Unternehmen strikt an bestehende Prozesse halten und keine Updates durchführen, obwohl die Technologie ständig voranschreitet und so auch unsere Arbeitsprozesse stets beeinflusst. Dies kann dazu führen, dass Unternehmen Monate oder sogar Jahre dafür benötigen, Systeme zu aktualisieren oder neue Codes zu implementieren. In Wirklichkeit sollte das aber viel schneller gehen.

Lösung: Gehen Sie nicht davon aus, dass der Wechsel zu neuen Technologien allein schon genug ist – das ist nämlich nicht der Fall. Stellen Sie sicher, dass Sie über moderne, agile Prozesse verfügen, um neue Technologien, die Sie implementieren, auch effizient nutzen zu können.  Denn ein technologischer Wandel wie dieser erfordert auch Veränderungen auf der Mitarbeiter- und Prozessebene.

Grund Nr. 3: Beim Plattformwechsel blauäugig vorgehen

Ein Plattformwechsel betrifft alle Ebenen einer Firma. Ein Unternehmen, das die allerneueste Plattform auswählt, die aber vielleicht noch gar nicht ausgereift ist, ist zum Scheitern verurteilt. Oft wird nicht darauf geachtet, ob die Plattform auch nachweislich dazu beiträgt, dass Teams qualitative Arbeit leisten können. Unternehmen, die scheitern, entscheiden sich oft blindlings für jene Technologie, die gerade erst letzte Woche auf dem Markt erschienen ist und dort aktuell den größten Hype erfährt.

Lösung: Lassen Sie sich nicht von aktuellen Toptrends beirren. Stellen Sie Vergleiche an und treffen Sie fundierte Entscheidungen, ohne dabei die Ziele und Geschäftsprozesse Ihres Unternehmens aus den Augen zu verlieren. Nur, weil gerade eine hypermoderne Plattform auf Twitter in aller Munde ist, heißt das noch lange nicht, dass diese auch die beste Lösung für Ihr Unternehmen darstellt. Behalten Sie stets den Zweck im Hinterkopf.

Grund Nr. 4: Wirklich langsam sein

Unternehmen, die in Sachen Entwicklung, Iteration und Fortschritt nicht schnell genug sind, laufen am ehesten Gefahr, an der digitalen Transformation zu scheitern. Kaum ist ein Plattformwechsel einmal durchgeführt, sieht die Technologielandschaft bereits wieder ganz anders aus. Diese Schnelllebigkeit führt dazu, dass die zugrunde liegende Technologie unter Umständen schon wieder aktualisiert werden muss, sobald die Umstellung einmal abgeschlossen ist. Unter diesen Umständen ist es unglaublich schwierig, Schritt zu halten. Unternehmen, die scheitern, bleiben komplett an einer Stelle stehen und sorgen sich nicht um eine Unternehmensorganisation, die rasche Anpassungen erlaubt. Sie halten für immer an einem einzigen Ziel fest, anstatt anzuerkennen, dass eine gewisse Plattform ihren Zweck einstweilen erfüllt, aber der Wandel niemals endet.

Lösung: Um einen Misserfolg zu vermeiden, sollten Sie ein Verständnis dafür entwickeln, dass der digitale Wandel stets voranschreitet und weder einen Anfang noch ein Ende hat – es sich dabei schlichtweg um einen fortwährenden Prozess. Für eine konstante Iteration ist es notwendig, agile Prozesse und Teams zu adaptieren und den Wandel in den Unternehmensalltag einzupflegen.

Grund Nr. 5: Compliance als Ausrede

Viele Unternehmen würden argumentieren, dass Updates und Bereitstellungen aufgrund von Compliance erst auf Vorstandsebene genehmigt werden müssen. Diese Firmen geraten dann aber in Rückstand, da sie wichtige Aktualisierungen und Updates verpassen. Wenn es um Compliance geht, sollten moderne Systeme regelmäßig aktualisiert werden. Bleiben die Updates aus, beeinträchtigt das die Funktionstüchtigkeit dieser Programme. Das kann Unternehmen in einen schwindelerregenden Prozess des Scheiterns katapultieren, in dem sie sich monatelang im Kreise drehen – und das nur, weil die Angst vor Aktualisierungen so groß ist. Den Rest des Jahres verbringen sie dann damit, das aufzuholen, was sie verpasst haben, während agile Newcomer-Firmen schnell schalten und an diesen Unternehmen regelrecht vorbeirasen.

Lösung: Die Aktualisierung Ihrer Compliance-Richtlinien sollte Teil Ihrer gesamten digitalen Transformationspraxis sein. Wenn Sie Updates sowohl auf technologischer als auch personeller sowie prozessorientierter Ebene durchführen, sollte die Art und Weise, wie die Compliance verwaltet wird, ebenso eine Rolle spielen.

Grund Nr. 6: Angst vor der Zukunft

Wenn es immer nur Kostenfaktoren sind, die bei Entscheidungsfindungen ausschlaggebend sind, ist der Misserfolg garantiert. Werden zusätzlich dazu Entscheidungsträger herangezogen, die enge Beziehungen zu bestimmten Verkäufern hegen und deshalb verlangen, alles in eine gewisse Cloud zu verlagern, lösen sich verbleibende Erfolgsaussichten endgültig in Luft auf. Ist ein Unternehmen dann auch noch auf globale Kurzlebigkeit ausgerichtet, ist auch der letzte Hoffnungsschimmer offiziell erloschen. Denn diese Firmen tolerieren absolut keine Ausfallzeit und führen deshalb keine Upgrades durch, anstatt zu evaluieren, welche langfristigen Auswirkungen gewisse Entscheidungen auf das Unternehmen haben könnten.

Lösung: Konzentrieren Sie sich keinesfalls nur auf kurzfristige Ziele, sondern denken Sie nachhaltig und überlegen Sie, welche langfristigen Auswirkungen Ihre Entscheidungen haben könnten. Überlegen Sie, wo Ihr Unternehmen in ein paar Jahren stehen könnte. Werden Sie dann auch noch froh sein, diese Entscheidung getroffen zu haben, oder würden Sie sich darüber später vielleicht ärgern? Ihr nächster Schritt (auch wenn es nur ein kleiner ist), sollte in jedem Fall zukunftsorientiert sein. Richten Sie Ihren Blick stets nach vorne.

Grund Nr. 7: Isolierte Teams

Regeln, die über verschiedene Teams und Unternehmen hinweg segmentiert sind, sind risikoanfälliger. Ebenso schaffen verschiedene, inkohärente Teams neue Probleme, da sie nicht effizient kommunizieren können. Die Zusammenführung der richtigen Mitarbeiter im richtigen Umfeld kann dafür sorgen, dass das gesamte Unternehmen einen weiteren Schritt in Richtung des Gesamtziels setzt. Unternehmen, die schnell wieder in die alte Struktur verfallen, über kein agiles Management verfügen, disziplinübergreifende Personen in ihrer Arbeit behindern und die Aussicht auf eine Zusammenarbeit mehrerer Teams in Sinne einer engeren Kommunikation zunichte machen, laufen Gefahr, in großem Maße zu scheitern.

Lösung: Anstelle einer isolierten Belegschaft sollten Sie mehrere multidisziplinäre Teams bilden, die autonom über ihre Tätigkeitsfelder entscheiden können. Sie werden überrascht sein, wie teamübergreifende Kommunikation die Arbeitsweise Ihrer Mitarbeiter zum Positiven verändern kann.

Grund Nr. 8: Scheuklappen tragen

Auf einer Konferenz habe ich einmal mit dem Manager einer Firma über die digitale Transformation gesprochen. Er hat mich gefragt, ob ein Unternehmen schon jemals erfolgreich eine digitale Transformation durchlaufen hat. Er meinte, er hätte dafür noch nie Beweise gesehen, würde sich aber gerade besonders intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen, da sich auch seine Firma gerade in solch einem Wandel befinde. Es war klar, dass dieser Manager sprichwörtlich Scheuklappen aufhatte – denn er dachte, ganz allein zu sein und ging damit gleich vom Schlimmsten aus. So ist er aber auf dem richtigen Weg, im großen Stil zu scheitern.

Lösung: In der Realität kämpfen unzählige Unternehmen mit Problemen und Herausforderungen auf diesem Gebiet. Es gibt aber Wege, sie zu umgehen. Haben Sie schon einmal von der Redewendung „Communicate or Die“ gehört? Im Grunde bedeutet das: Nicht zu kommunizieren ist fatal. Wenn Sie die Möglichkeit haben, sollten Sie also immer den Weg der Kommunikation wählen.

Sie sind nicht alleine. Die digitale Transformation wird immer eine große Herausforderung darstellen – eine Herausforderung, die niemals endet. Aber Sie können erfolgreich sein, wenn Sie achtsam handeln, diese Ratschläge beherzigen und v. a. häufige Fehlerquellen ausschließen.

Schließlich sollten wir womöglich nicht mehr davon sprechen, den Wandel zu „voranzutreiben“, sondern ihn zu „sponsern“ oder sogar gewisse Personen fix mit dem Wandel zu betreuen. Denn es ist unumgänglich, über zumindest eine Führungskraft zu verfügen, die sich vollends auf die Transformation konzentriert und die Scheuklappen ablegt. „To live or to die“ – das ist hier die Devise.

 

 

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About the Authors

Matt Barlow

Principal Engineer

Matt Barlow

Matt Barlow is a Principal Engineer at Rackspace, bringing deep expertise in DevOps, AWS, Kubernetes, and Cloud Foundry. In his role Matt has been recognized as a top technical contributor at Rackspace, and is trusted to solve the most complex problems within his expertise. Matt currently develops microservices using API Gateway and Lambda, and gave a talk on this subject at DevOpsDays in Austin, TX.

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