tech behind the music

Wirtschaftsfaktor Technologie – Musikbranche

Aus Verbrauchersicht steht fest: Neue Technologien haben den Musikkonsum erheblich erleichtert. Wie fällt jedoch das Fazit der Menschen aus, die in der Branche tätig sind?

Das Internet hat die Musikbranche enorm verändert. Aus Verbrauchersicht haben Sie diese Veränderungen vermutlich vor allem als Wandel Ihrer Kauf- und Hörgewohnheiten wahrgenommen.

Vielleicht erinnern Sie sich ja noch an die populäre Musiktauschbörse Napster, die 1999 als eine der ersten Peer-to-Peer-Filesharing-Plattformen online ging. Sie wurde bereits im Februar 2001 wieder abgeschaltet, hat aber seither zahlreiche Nachahmer gefunden, die traditionelle Geschäftsmodelle disruptiv aufmischen.

Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass es heute einfacher als je zuvor ist, Musik zu konsumieren. In den USA hat jeder Dritte einen Streaming-Dienst abonniert, über den jedes beliebige Lied aus einem Katalog mit mehreren Millionen Titeln abgespielt werden kann. Welche Auswirkungen haben neue Technologien und das Internet jedoch auf die Menschen, die in dieser Branche tätig sind? Inwieweit haben cloudbasierte Streaming-Dienste und virtuelle Aufnahmetechniken ihren Arbeitsalltag verändert? Sind wir an einem Punkt angelangt, an dem Technologieunternehmen, Musiker, Plattenlabels und die Vielzahl weiterer Akteure in dieser Branche harmonisch zusammenarbeiten, oder liegt noch ein weiter Weg vor uns?

Für die nächste Folge unserer Reihe über die Rolle, die neue Technologien in verschiedenen Branchen spielen, haben wir den Gitarristen Thom Pankhurst, den Musikproduzenten Steve Dady und den Fachanwalt für Medienrecht Barry Shrum als Gäste im „Cloud Talk“-Podcast eingeladen.

Folgende Themen werden im Podcast besprochen:

  • Aktuelle und zukünftige Einkommensquellen für Musiker
  • Wie Napster die gesamte Branche aufgemischt hat
  • Die Auswirkungen des Streaming-Modells
  • Der Music Modernization Act zur Reform des US-amerikanischen Urheberrechts
  • Die Evolution des Aufnahmestudios

Aus Sicht des britischen Gitarristen Thom Pankhurst schlägt sich das veränderte Konsumverhalten der Musikfans u. a. darin nieder, dass Musiker heute stärker als zuvor auf Einnahmen aus Live-Auftritten angewiesen sind. Den Unterschied beschreibt er so: „Streaming ist ein Zahlenspiel. Wenn dein Titel also eine Million Mal gestreamt wird, heißt das, dass eine Million Menschen von dir und deiner Musik gehört haben. Deine Einnahmen aus diesen Streams entsprechen in etwa dem, was du früher verdient hättest, wenn 10 Leute die CD gekauft haben. Das hat positive und negative Aspekte. Konzerttourneen und Live-Auftritte haben dadurch als Einnahmequelle massiv an Bedeutung gewonnen. Vor 20 Jahren oder so betrug der Ticketpreis noch einen Bruchteil dessen, was heute üblich ist, einfach weil die Einnahmen aus Streaming und physischen Medien hinten und vorne nicht mehr ausreichen. Für neue Bands, die nicht das entsprechende Kapital mitbringen, ist es allerdings schwer, in dieses Geschäft einzusteigen.“

Barry Shrum von Shrum & Associates ist Fachanwalt für Medien- und Urheberrecht. Er erinnert an die Auswirkungen von Napster auf die gesamte Musikbranche. „Napster hat uns ein verlorenes Jahrzehnt beschert, in dem die Gewinne in den Keller gingen. Wir verzeichneten einen Rückgang von ca. 50 % – das ist für jede Branche enorm. Eigentlich erstaunlich, dass die Musikbranche damals überhaupt überlebt hat.“

Steve Dady ist Tontechniker und Inhaber der Sunset Blvd Studios. Er ist begeistert von den Vorteilen der neuen Tools, die Musikproduzenten heute zur Verfügung stehen. „Mit der Hard- und Software von Pro Tools und anderen Tools zur Audiobearbeitung haben wir Möglichkeiten, die wir uns früher nicht hätten träumen lassen. Du kannst quasi jeden gewünschten Sound mit einem Klick finden. Du kannst Reverse-Effekte erzielen, ohne das Band wie früher tatsächlich rückwärts abzuspielen – damals musste man immer höllisch aufpassen, welche Tracks letztlich für die Aufnahme ausgewählt wurden. Wenn man sie nämlich rückwärts abspielt, wird aus Track 1 plötzlich Track 24.“

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