Was bedeutet cloud-nativ?

Amir Kashani

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Der Begriff „cloud-nativ“ ist branchenweit in aller Munde. Doch was ist damit eigentlich gemeint?

 

Definition von „cloud-nativ“

Als „cloud-nativ“ wird der Einsatz der Cloud zur Bewältigung geschäftlicher Herausforderungen sowie zur Verbesserung von Kundenerlebnissen bezeichnet. Dabei geht es allerdings nicht nur darum, Workloads in die Cloud zu verschieben. Es geht vielmehr darum, die Cloud nicht als Rechenzentrum, sondern als geschäftlichen Vorteil für Unternehmen aufzufassen.

 

Was macht eine Anwendung cloud-nativ?

Um zu verstehen, was eine Anwendung nativ macht, verfolgen Sie am besten zunächst den gleichen Ansatz hinsichtlich des Anwendungsentwicklungsprozesses. Statt einfach nur nach einer Cloud-Hosting-Möglichkeit für eine Anwendung zu suchen, zielt man hierbei darauf ab, mit der Cloud einen bahnbrechenden geschäftlichen Vorteil zu erzielen. Dies erfordert die Einführung von Technologien und Vorgehensweisen, mit denen sich eine raschere Bereitstellung, eine bessere Performance, eine höhere Kundenzufriedenheit und eine höheren Kosteneffizienz erzielen lassen.

In diesem Zusammenhang müssen auch eine Abkehr von angestammten Gewohnheiten und ein Wechsel zu Tools und Strategien erfolgen, die selbst cloud-nativen Charakter haben.

Durch die Erstellung Ihrer Anwendung mit einem Fokus auf cloud-native Tools und Strategien sind Sie auf dem besten Weg hin zu einer cloud-nativen Anwendung. Solche Anwendungen sind für die Cloud konzipiert und helfen Ihren Teams und Kunden dabei, die Cloud zu ihrem Vorteil zu nutzen.

 

Cloud-native und herkömmliche Anwendungen im Vergleich

Im Vergleich zu einem cloud-nativen Betrieb wirken traditionelle Methoden enorm unflexibel, isoliert, arbeitsaufwändig und unvorhersehbar. Zu diesen „traditionellen“ Anwendungen und Methoden gehören:

  • Virtuelle Maschinen
  • Data Warehouses
  • Sicherheitsüberwachung
  • „Waterfall“-Entwicklung
  • Migrationen

 

Ein cloud-nativer Betrieb hingegen ist fließend, fußt auf Zusammenarbeit, automatisiert und zuverlässig. Er ist intelligenter, schneller und skalierbarer:

  • Container und Serverlosigkeit
  • Data Lakes
  • Sicherheitsautomatisierung
  • Agile Entwicklung
  • Transformation

 

Wie erstellt man cloud-native Anwendungen?

Sehen wir uns die Erstellung einer cloud-nativen Anwendung einmal näher an. Aktuell gibt es einige Elemente, die bei den meisten Entwicklungsprojekten für cloud-native Anwendungen gleich sind:

  • Container
  • Microservices
  • Serverlosigkeit
  • Continuous Delivery-Ansatz
  • DevOps-Prozesse

 

Container

Container erfüllen genau die gleiche Funktion wie die meisten physischen Container: In ihnen wird etwas aufbewahrt. In diesem Kontext werden in einem Container eine Anwendung und alles, was für die Anwendung benötigt wird, aufbewahrt – u. a. Netzwerkbetrieb, Skalierung und Lastausgleich – damit die Anwendung auf jeder gewünschten Cloud-Plattform betrieben werden kann. So müssen Entwickler im Grunde Code nur einmal erstellen und können ihn überall verwenden. Dies macht die Anwendung besonders flexibel einsetzbar. Dank dieser Flexibilität können tiefgreifende Änderungen häufig, vorhersehbar und mit minimalem Aufwand vorgenommen werden.

 

Microservices

Traditionell wurden Anwendungen als eine einzige, auf einem Server betriebene Entität erstellt. Solche Anwendungen lassen sich zunächst unkompliziert entwickeln, verwalten und bereitstellen, können aber später nur schwer geändert, skaliert und gewartet werden. Da alle Funktionen miteinander verbunden sind, besteht bei der Aktualisierung einer Funktion die Gefahr, dass ein Fehler bei einer anderen Funktion entsteht.

Microservices hingegen betrachten alle Anwendungsfunktionen als einzelne Services, die sich alle in eigenen Containern befinden und über APIs miteinander verbunden werden. So profitieren Sie von einer wesentlich höheren Flexibilität und Skalierbarkeit und können Änderungen an einem Bereich vornehmen, ohne dass ein anderer Bereich in Mitleidenschaft gezogen wird. So können neue Features rasch und mit minimalem Risiko erstellt und bereitgestellt werden.

 

Serverlosigkeit

Serverless Computing heißt nicht, dass an den Rechenprozessen keine Server beteiligt sind. Es bedeutet, dass Sie die zur Aufrechterhaltung Ihres Betriebs erforderlichen Server nicht mehr warten müssen. Die Schwerarbeit des Operations Management findet außerhalb des Unternehmens statt. So müssen sich Ihre Entwickler keine Sorgen mehr über die Server, auf denen ihr Code läuft, mehr machen. Stattdessen können sie sich darauf konzentrieren, die Effizienz zu steigern, die Security zu erhöhen und größere Kosteneinsparungen zu erzielen. 

 

Continuous Integration / Continuous Delivery

Zur rascheren Bereitstellung hochwertigerer Anwendungen und Updates folgen Entwickler den Prinzipien der Continuous Integration / Continuous Delivery (CI/CD). CI/CD sorgt im Grunde dafür, dass Sie Automatisierung für Ihren Workflow nutzen können. Wenn Code hinzugefügt oder geändert wird, können Sie automatisch den Erstellungsprozess in Gang bringen und mit dem Testen beginnen. Wenn die Tests abgeschlossen sind, kann der Code automatisch bereitgestellt werden. So profitieren Ihre Benutzer täglich oder wöchentlich von Updates und Verbesserungen, statt monatelang oder sogar noch länger darauf warten zu müssen.

 

DevOps

Mit „DevOps“ sind eine Arbeitsumgebung, eine Kultur und eine Reihe von Verfahren gemeint, bei denen Software-Entwickler und IT Operations konstant miteinander kommunizieren und zusammenarbeiten. Es handelt sich dabei um einen Kulturwandel, der für einen Wechsel zu einem cloud-nativen Ansatz unverzichtbar ist. Durch eine enge Zusammenarbeit können Ihre Software-Entwickler und Ihr IT Operations Team rasch, häufig und zuverlässig Software und Infrastruktur-Services produzieren, indem sie Prozesse standardisieren und automatisieren.

 

Die Vorteile einer cloud-nativen Architektur

Mit einer cloud-nativen Herangehensweise profitieren Sie von messbaren Vorteilen, die sich direkt auf Ihren Geschäftserfolg auswirken:

  • Innovationsmöglichkeiten
    Durch die Transformation von Umgebungen und Prozessen können Sie neue Technologien wie IoT und KI/ML erschließen und zu eigenständiger Reparatur und Skalierung fähige Anwendungen ohne Servereinschränkungen erstellen. Zudem können Sie für cloud-native Umgebungen konzipierte Sicherheits- und Compliance-Technologien nutzen.
     
  • Raschere Releases
    Durch die Möglichkeit, Releases einmal am Tag statt nur einmal im Monat bereitzustellen, erhöht sich die Agilität Ihres Unternehmens. Sie sichern sich einen Wettbewerbsvorteil, da Sie Produkte und Dienstleistungen rascher auf den Markt bringen können.
     
  • Höhere Elastizität
    Dank intelligenter Skalierung, die Infrastrukturressourcen bedarfsgerecht verteilt, können Sie einen Mehrwert schaffen und neue Geschäftsmodelle mit Kosten- und Performanceoptimierung schaffen.
     
  • Prozesseffizienz
    Im Zuge der Einführung einer cloud-nativen Arbeitsweise werden Sie weitere Möglichkeiten zur Verbesserung überholter, ineffizienter und manueller Prozesse überall in Ihrem Unternehmen entdecken – und können so die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter und Kunden erhöhen.

 

Die Herausforderungen einer cloud-nativen Architektur

Ein cloud-nativer Ansatz bietet zwar wesentliche Vorteile, doch es gibt auch einige Hürden zu bedenken:

  • Kulturwandel
    Der Wechsel vom Ist-Zustand hin zu einer neuen Art der IT-Verwaltung kann sich schwierig gestalten und erfordert oft Schulungen und Support.
     
  • Mangelnde Fähigkeiten
    Für neue Technologien und Möglichkeiten zu deren Verknüpfung werden neue Fähigkeiten benötigt, die Neueinstellungen und/oder interne Schulungen erforderlich machen.
     
  • Altlasten
    In vielen Unternehmen gibt es traditionelle Systeme, die eng mit der Infrastruktur verknüpft sind. Aufgrund dessen lassen sich manche Legacy-Kompetenzen nur schwer in der Cloud replizieren.
     
  • Sicherheitsrisiken
    Angesichts einer größeren Angriffsfläche und rascher Veränderungen der Bedrohungslandschaft müssen Sicherheitsprozesse so weiterentwickelt werden, dass alles gesichert und gleichzeitig die Compliance gewahrt werden kann.

 

Diese Herausforderungen können auf den ersten Blick etwas beängstigend wirken. Mit der richtigen Expertise und einer soliden Cloud-Strategie lassen sie sich jedoch problemlos bewältigen. Zu den größten Fehlern, die Unternehmen bei dem Wechsel zu einem cloud-nativen Ansatz machen, gehört z. B. dass sie sich nicht eingehend genug mit ihrer bestehenden Infrastruktur beschäftigen, um mögliche Stolpersteine auszumachen. Mit professioneller Beratung können Sie Ihre Transformation hin zur Cloud-Nativität erfolgreicher und einfacher vollziehen.

 

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